Informationen zu unseren Stählen

Inhaltsverzeichnis

 

Allgemeine Hinweise zu den normalen Stählen, rostträgen Stählen und Damaststählen

Unabhängig ob es sich um Mono- oder Damaststähle handelt, ist die Abhängigkeit des Rostverhaltens nicht nur von dem Grundmaterial gegeben. Für das Rostverhalten ist nicht nur die Qualität des Ausgangsmaterials wichtig, sondern auch die Wärmebehandlung und die Endbearbeitung der Oberflächen. Zum Beispiel wird eine sauber polierte oder gepließte Klingenoberfläche eines "rostfreudigen" Stahls wesentlich resistenter gegen Rostbefall als eine schmiederauhe oder eine nachlässig geschliffene mit tiefen Kratzern. Ebenso ist "Flugrost" auf einer sorgfältig gearbeiteten Oberfläche einfach zu entfernen, während bei einer zerfurchten, rauhen Oberfläche dies nur sehr schwer bis überhaupt nicht machbar ist.

Andererseits kann bei einem rostträgen, oder auch in der Umgangssprache als "rostfrei" genannten, Stahl relativ schnell Rostbefall auftreten, wenn das Stahlgefüge bei der Wärmebehandlung nicht richtig eingestellt wurde, oder die Oberfläche wie oben beschrieben nicht sorgfältig endbearbeitet wurde. Darunter fällt auch eine Mattierung mit ungeeigneten Strahlmitteln, da durch diese Bearbeitung die Oberfläche deutlich vergrößert wird. Selbst bei einwandfreier Herstellung der Klinge kann sich durch länger anhaftende Feuchtigkeit und anlagernde Fremdpartikel ein korrosionsförderndes Milieu bilden. Speziell bei Verwendung von scharfkantigen Strahlmitteln wird dieser Effekt sehr ausgeprägt und vermindert die Rostbeständigkeit, und somit den Gebrauchswert der Klinge, deutlich.

Ebenso wird das Rostverhalten und die notwendige Pflege der rostenden Stähle meistens überbewertet. Wird der Stahl nach Verwendung direkt gereinigt und abgetrocknet bildet sich kein Rostansatz auf der Oberfläche. Zur längeren Lagerung oder bei Verwendung im feuchten Klima ist es empfehlenswert den Stahl mit einer dünnen Schicht aus nicht verharzendem Öl zu schützen. Zu beachten ist dabei, daß bei Kontakt mit Lebensmitteln ein entsprechend geeignetes Öl verwendet wird. Der Ölfilm sollte zwar geschlossen, aber nur mit der geringst möglichen Menge aufgetragen werden. Wird zuviel Öl aufgetragen und das Messer in der Scheide getragen oder gelagert, kann evtl. das Öl von dieser aufgenommen werden, was im schlimmsten Fall die Scheide unbrauchbar macht und gleichzeitig den Rostschutz vom Stahl entfernt.

Bei normalen, d.h. den nicht rostfreien Stählen, wird nach einer gewissen Zeit und im Gebrauch eine Patina entstehen. Dies bedeutet, daß der Stahl natürliche Verfärbungen entwickelt und mehr oder weniger stark nachdunkelt. Die Patina entsteht durch die Reaktion der Stahloberfläche mit Luft oder säurehaltigen Medien und bildet eine Art "Edelrost", der den Stahl zusätzlich vor eigentlichem Rostbefall schützt. Die Patina des Stahls kann bei Bedarf auch künstlich durch ätzen oder brünieren erzeugt werden. Für den Fall, daß die Patina entfernt werden soll, ist dies mit einer einfachen Oberflächenbehandlung wie polieren oder pließten, problemlos möglich.

Durch ätzen in Säuren und anschließendes polieren werden auch die Strukturen und Muster in Damaststählen sichtbar gemacht. Je nach verwendeter Stahl-, Damast- oder Laminatsorte ist das Ätzmittel entsprechend anzupassen. Die Bandbreite reicht hier von konzentrierter Schwefelsäure bis zum Haushaltssenf. Bei allen Verfahren und Anwendungen mit ätzenden und gefährlichen Mitteln sind die Sicherheits und UVV-Vorschriften zu beachten!

Wichtiger Hinweis

Die Stähle dieses Sortiments sind nach den angegebenen Werkstoffnummen und der DIN / EU hergestellt. Andere Normen dienen nur zum Vergleich der Stahlsorten und der besseren Verständigung, da speziell bei den AISI-Normen und den ASTM-Angaben die Toleranzen bei den Legierungsbestandteilen erheblich schwanken können. Auch ist der Herstellungsprozess und die Qualitätsanforderungen bei den Werkstoffnummern und der DIN / EU genauer definiert und sorgfältiger überwacht.

In den Beschreibungen zu den einzelnen Stählen werden auch Empfehlungen zu den Klingengeometrien und den winkeln angegeben. Dabei handelt es sich um allgemeine Empfehlungen und Angaben, die sich aus Erfahrungen der Wärmebehandlungen, der Bearbeitungsweisen und der Anwenderpraxis in Verbindung mit den physikalischen Grundsätzen der jeweiligen Stähle entwickelten. Eine genaue Gradzahl der Schneide und Millimeterangaben zur Klingengeometrie bei einer genau definierten Klingenform und -länge kann nicht angegeben werden, da für jede Klinge individuell festzulegen ist, welche Klingengeometrie, welche Wärmebehandlung mit abgestimmten Temperaturen und Zeiten, welcher Schneidenwinkel verwendet wird. Das Leistungsvermögen der Stähle ermöglicht zum Beispiel feinere Schneidenwinkel als angegeben, allerdings muß dann auch das Benutzerverhalten an die veränderte und empfindlichere Schneide angepaßt werden. Ebenso sind verschiedene Stähle auch für Beschichtungen geeignet wenn sie sekundärgehärtet werden, was wiederum eine sehr spezielle Wärmebehandlung erfordert. Diese Sonderfälle sind problemlos realisierbar, gehen aber weit über den Umfang dieses Katalogs mit seinen Empfehlungen hinaus. Absolut empfehlenswert zu diesen Parametern ist das Buch "Messerklingen und Stahl" von Roman Landes, bei dem diese Abhängigkeiten und Variationen sehr anschaulich erklärt werden.

1.2379 - D2

Der 1.2379 ist ein rostträger, ledeburitischer, hochchromlegierter Kaltarbeitsstahl. Dadurch, und durch den Zusatz von Molybdän und Vanadium, ist er sehr verschleißfest, schnitthaltig, Maß- und Druckbeständig. In der Gruppe der hochchrom- und hochkohlenstoffhaltigen Stähle besitzt der 1.2379 die beste Zähigkeit, und ist durch sein ledeburitisches Gefüge mit der Möglichkeit zur Sekundärhärtung sehr gut geeignet für Nitrierungen und Beschichtungen. 1.2379 ist ein Werkzeugstahl, der aufgrund der Legierungszusammensetzung eine sehr sorgfältige Herstellungsweise und Wärmebehandlung erfordert. Jede Nachlässigkeit oder Abweichung während des gesamten Prozesses bis zum Endprodukt hat unweigerlich einen Qualitätsverlust des fertigen Stahls zur Folge. Aus diesem Grund wird der 1.2379 von verschiedenen Herstellern mit kleinen Unterschieden in der Legierung hergestellt, damit er besser auf die Herstellungsweise und das Endprodukt abgestimmt werden kann.

Diese Eigenheiten in Herstellung und Wärmebehandlung erklären die sehr unterschiedlichen Erfahrungen und Einschätzungen des 1.2379 bei Messerklingen, vor allem wenn dünne und schlanke Klingengeometrien verwendet werden oder die Klinge eine Schlag- oder Seitenbelastung erfährt. Diese Unterschiede werden noch deutlicher, wenn anstelle des 1.2379 der AISI D2 verwendet wird, bei dem höhere Toleranzen bei Legierung und Produktion zugelassen sind. Zu den Unterschieden der Zusammensetzung und der Herstellung sind die Hinweise zu den Stählen zu beachten. Entwickelt wurde der 1.2379 zum Einsatz für hochbeanspruchte Schnitt- und Stanzwerkzeuge in der Metall-, Papier- und Kunststoffindustrie, für Press-, Tiefzieh-, Mess-, Kaltumform- und Holzbearbeitungswerkzeuge, Gewindwalzbacken und Fräser.

Durch seine Beständigkeit und sein Stahlgefüge eignet sich der 1.2379 auch für Handmesser. Allerdings sollten dünne Klingengeometrien und Schneidkanten vermieden werden, da der Stahl nicht für solche Verwendungen entwickelt und optimiert wurde. Der 1.2379 wird von verschiedenen Herstellern mit eigenem Handelsnamen vertrieben, so auch von der Firma Böhler mit dem Handelsnamen K110.

  • Werkstoffnummer: 1.2379
  • AISI: D2
  • Kurzname: X155CrVMo12-1
  • Herstellungsweise: schmelzmetallurgisch
  • Gebrauchsbereiche: Messerklingen, verschleißbeständige Schneid- und Stanzwerkzeuge, Werkzeuge zur Gewindeherstellung, Blechbearbeitung, Holz- und Kunststoffindustrie Eigenschaften im Gebrauchzustand: Härtebereich von 58 HRC bis 60 HRC bei Messerklingen, rostträge, gut schnitthaltig und verschleißfest, pflegeleicht.
  • Eigenschaften im Lieferzustand: weichgeglüht, max. 255 HB
  • Verarbeitungshinweise: gut maschinenbearbeitbar, erfordert exakte Arbeitsweise bei der Wärmebehandlung, eignet sich zur Sekundärhärtung für bessere Zähigkeit und als Vorbereitung zu Beschichtungen oder Nitrierungen, bedingt schmiedbar Härteanleitung siehe Datenblatt im Anhang.
  • Eigenschaften in der Verwendung: gut schnitthaltig, gut schärfbar, pflegeleicht
  • Tipps: schärfbar mit Wasser-/Ölsteinen, Keramik- und Diamantschärfern
  • Schneidenwinkel: bis minimal 35° (abhängig von der restlichen Klingengeometrie und Verwendung / Handhabung, siehe Hinweise oben)
  • Pflege: abspülen (mit/ohne Reinigungsmittel) und abtrocknen, Ölfilm bei trockener Umgebung nicht erforderlich, in feuchtem Klima und bei Lagerung jedoch empfohlen, zur Pflege und Schutz mit einem Ölfilm die Hinweise zu den Stählen beachten.

1.2842

Der 1.2842 ist ein mittellegierter, übereutektoider Kaltarbeitsstahl, der sehr verzugsarm während der Bearbeitung und Wärmebehandlung ist. Er wurde in den 1930er Jahren in Deutschland als Werkzeugstahl für einen vielseitigen und breiten Einsatzbereich entwickelt. Der Stahl eignet sich sehr gut zum Bau von Handmessern und kann spanabhebend, geschmiedet und feuerverschweißt verwendet werden. Der 1.2842 ist gut maschinenbearbeitbar und kann einfach von Hand bearbeitet werden. Die Wärmebehandlung kann auch mit einfachen Mitteln erfolgen, während der Stahl dabei auf einen breiten Anwendungsbereich mit entsprechend angepassten Härtegraden eingestellt werden kann. Bei Bedarf kann die Härte bis zu 62 HRC mit einer aktzeptablen Zähigkeit und Flexibilität bei Messerklingen erreichen. Dies erfordert allerdings ein genaues Arbeiten bei Wärmebehandlung und Endbearbeitung, sowie eine sachgerechte Handhabung mit dem fertigen Messer voraus. Bei reduzierter Härte ist der 1.2842 auch für robuste Messer mit Schlag- und Schockbelastung, Beile und Äxte, und auch für dünne Klingengeometrien geeignet.

Durch den geringen Chromanteil in der Legierung ist der 1.2842 kein rostfreier Stahl. Bei der fertigen Klinge ist daher eine gewisse Grundpflege nötig, wie sie in den Hinweisen zu den Stählen genannt wird. Der 1.2842 ist in Deutschland ein häufig eingesetzter Stahl mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis, während international der Stahl mit der Werkstoffnummer 1.2510 bekannter ist. Der höhere Gehalt an Mangan des 1.2842 wurde beim 1.2510 durch einen höheren Anteil an Chrom und Wolfram in der Legierung ausgeglichen. In den Eigenschaften hinsichtlich Bearbeitung und Verwendung gelten die beiden Stähle als gleichwertig. Die Legierungszusammensetzung des 1.2842 entspricht dem AISI O2, während der vergleichbare 1.2510 als AISI O1 klassifiziert wird. Bei dem Vergleich der verschiedenen Normen untereinander sind die oben genannten Hinweise zu den Stählen zu beachten.

  • Werkstoffnummer: 1.2842
  • AISI: O2
  • Kurzname: 90MnCrV8
  • äquivalent mit: 1.2510 (AISI O1)
  • Herstellungsweise: schmelzmetallurgisch
  • Gebrauchsbereiche: Messerwerzeuge aller Art, Schneidwerzeuge zum Stanzen und Gewindeschneiden, Prägewerkzeuge, Führungsleisten, Matrizen, Stempel und Lehren
  • Eigenschaften im Gebrauchzustand: Härtebereich von 55 HRC bis 62 HRC bei Messerklingen, gut schnitthaltig, verschleißfest, mit entsprechender Wärmebehandlung geeignet für alle Klingengeometrien.
  • Eigenschaften im Lieferzustand: weichgeglüht, max. 229 HB Verarbeitungshinweise: sehr gut mit Maschinen und von Hand zu bearbeiten, schmiedbar, feuerschweißbar, einfache Wärmebehandlung, gut polierbar, Härteanleitung siehe Datenblatt im Anhang
  • Eigenschaften in der Verwendung: gut schnitthaltig, sehr gut schärfbar, geeignet für dünne Klingengeometrien mit hoher Schneidleistung bis hin zu robusten Geometrien mit Schlag- und Schockbelastung
  • Tipps: schärfbar mit Wasser-/Ölsteinen, Keramik- und Diamantschärfern Schneidenwinkel bis minimal 15° (abhängig von der restlichen Klingengeometrie und Verwendung / Handhabung, siehe Hinweise oben)
  • Pflege: abspülen (mit/ohne Reinigungsmittel) und abtrocknen, Ölfilm bei trockener Umgebung nicht erforderlich, in feuchtem Klima und bei Lagerung jedoch nötig, zur Pflege und Schutz mit einem Ölfilm die Hinweise zu den Stählen beachten.

1.3505

1.3505 ist ein mittellegierter, schwach übereutektoider Warmarbeitsstahl. Er wurde zu Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland als Wälzlagerstahl entwickelt und gilt als die intensivst untersuchte Stahlsorte mit dem nachhaltigsten Einfluß auf die Entwicklung und die Wärmebehandlung reiner Stähle. Trotz der langen Geschichte und des hohen Entwicklungstands des Stahls wird auch heute noch ständig an weiteren Verbesserungen der Herstellungsprozesse und der Materialeigenschaften gearbeitet. Wichtige und hilfreiche Informationen zu diesem Stahl finden Sie hier » Aufgrund der hohen Anforderungen an Belastbarkeit und Lebensdauer der Bauteile ist auch der Anspruch an die Stahlqualität von Wälzlagerstählen sehr hoch. Deshalb wird der 1.3505 mit wesentlich mehr Präzision, engeren Toleranzen und mehr Überwachung im Herstellungsprozess gefertigt als die Stahlsorte 1.2067, die aus den gleichen Legierungsbestandteilen hergestellt wird.

Der 1.3505 ist verschleißfest, temperatur- und korrosionsbeständig, zäh und wird für alle Arten von Lagern und Lagerbauteilen, Pumpenwellen, Schneid-, Gewinde, Holz- und Papierwerkzeuge, Lehren und Körnerspitzen verwendet. Durch die erreichbare Härte bei gleichzeitiger Zähigkeit und Verschleißfestigkeit ist der 1.3505 gut geeignet für alle Arten von Handmessern. Sein volles Potential an Schneidleistung bringt der Stahl bei dünnen Klingengeometrien mit kleinen Schneidenwinkeln. Die Werkstoffnummer 1.3505 ist ein Kohlenstoffstahl, der im Einsatz ein Mindestmaß an Pflege wie er bei den Hinweisen zu den Stählen beschrieben wird, benötigt.

  • Bezeichnung: 1.3505
  • Kurzname: 100Cr6
  • SAE: 52100
  • Werkstoffnummer mit gleicher Legierung: 1.2067
  • Herstellungsweise: schmelzmetallurgisch Gebrauchsbereiche: Kugelrollen-, Zylinderrollen-, Nadel-, Kegel-, Augen-, Tonnenrollenlager; verschleißbeanspruchte Teile wie Pumpenwellen und Auto-Einspritzanlagen, Schneidwerkzeuge; Gewinde-, Holz-, Papier- und Meßwerkzeuge
  • Eigenschaften im Gebrauchzustand: Härtebereich bis 62 HRC bei Messerklingen, gut schnitthaltig, verschleißfest, auch bei dünnen Klingengeometrien ausreichend Stabilität und Verschleißfestigkeit
  • Eigenschaften im Lieferzustand: weichgeglüht, max. 230 HB Verarbeitungshinweise: sehr gut mit Maschinen und von Hand zu bearbeiten, schmiedbar, feuerschweißbar, einfache Wärmebehandlung, gut polierbar, Härteanleitung siehe Datenblatt im Anhang
  • Eigenschaften in der Verwendung: gut schnitthaltig, sehr gut schärfbar, hohe Schärfe möglich, geignet für dünne Klingengeometrien mit hoher Schneidleistung
  • Tipps: schärfbar mit Wasser-/Ölsteinen, Keramik- und Diamantschärfern Schneidenwinkel bis minimal 15° (abhängig von der restlichen Klingengeometrie und Verwendung / Handhabung, siehe Hinweise oben)
  • Pflege: abspülen (mit/ohne Reinigungsmittel) und abtrocknen, Ölfilm bei trockener Umgebung nicht erforderlich, in feuchtem Klima und bei Lagerung jedoch nötig, zur Pflege und Schutz mit einem Ölfilm die Hinweise zu den Stählen beachten

1.4034

Die Geschichte der rostfreien Stähle begann in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts, als die theoretischen Möglickeiten durch Legierungselemente wie Chrom und Nickel erkannt wurden. Dadurch war die Entwicklung rostfreier und säurebeständiger Stähle mit bedeutend höherer Verschleißfestigkeit möglich. Durch die verbesserten technischen Voraussetzungen der Industrie gelang es schließlich, erste austenitische (nicht härtbare) Stahllegierungen herzustellen. In den Jahren zwischen 1912 und 1914 folgten dann die ersten rostfreien, martensitischen (härtbare) Stähle, zu denen auch die Werkstoffnummer 1.4034 gehört.

Die Erfindung dieser Stähle wurde von mehreren Personen, bzw. Firmen, aus Deutschland, Österreich und England für sich beansprucht, was zu jahrelangen Patentstreitigkeiten und aus heutiger Sicht zu unklaren historischen Quellenangaben führte. Während dem ersten Weltkrieg und dem dadurch bedingtem Rohstoffmangel, speziell bei Chrom und Nickel, wurde die weitere Verbreitung und Verwendung der rostfreien Stähle stark behindert. Nach dem Krieg stieg die Nachfrage und der Einsatz der Stähle rapide an und weitere Legierungen wurden entwickelt.

Der 1.4034 wurde als rostbeständiger, korrosionsbeständiger Stahl für Anwendungen in der chemischen und der Werkzeugindustrie entwickelt. Durch sein martensitisches Gefüge kann er ebenfalls sehr gut für Schneidwaren, Haushaltsmesser und chirurgische Instrumente verwendet werden. Er ist sehr gut polierbar und pflegeleicht. Die Bearbeitbarkeit in weichgeglühtem und gehärtetem Zustand ist ebenfalls relativ einfach. Der 1.4034 ist bei den heutigen Messermachern aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten der Stahlherstellung und Auswahlmöglichkeiten etwas in Vergessenheit, sogar teilweise als untauglicher Stahl in Verruf, geraten, da dieser Stahl keine extremen Leistungen bei Schnitthaltigkeit, Härte, Verschleißfestigkeit etc., aufweist. Dies wird allerdings dem 1.4034 nicht gerecht, da er mit sehr ausgewogenen Eigenschaften universell in vielen Bereichen eingesetzt werden kann.

Bei korrekt durchgeführter Wärmebehandlung ist der 1.4034 schnitthaltig bei sehr einfacher Schärfbarkeit, ausreichend hart bei guter Zähigkeit, gut verschleißfest und widerstandsfähig bei guter Bearbeitbarkeit mit einfachen Werkzeugen, einfach polierbar, pflegeleicht, Säure- und Rostbeständig. Außerdem ist er durch seinen weiten Einsatz in der Industrie günstig und einfach zu beziehen. Ein weiterer Grund für die genannte Skepsis und die Ablehnung ist die Tatsache, daß der 1.4034 im Allgemeinen mit den AISI 420 - Stählen gleichgesetzt wird. Dabei ist zu beachten, daß nach den Angaben der Datenblätter nur der 420 C direkt mit dem 1.4034 vergleichbar ist. Der 1.4034 wird jedoch mit wesentlich engeren Toleranzen bei den Legierungselementen und der Herstellungsweise gefertigt als die Gruppe der AISI 420 - Stähle. Die hohen Toleranzen bei den Legierungsanteilen der AISI 420 - Stähle ergeben gerade bei Messerklingen ungenügende Leistungswerte und Eigenschaften, die selbst bei optimaler Wärmebehandlung, weit hinter dem Potential des 1.4034 zurückbleiben.

  • Werkstoffnummer: 1.4034
  • AISI: 420 C
  • Kurzname: X46Cr13
  • Herstellungsweise: schmelzmetallurgisch
  • Gebrauchsbereiche: Messerklingen, Schneidwerkzeuge, chirurgische Instrumente, Meßwerkzeuge, korrosionsbeständige Bauteile, korrosionsbeständiger Formenstahl in der Kunststoffindustrie, Meßwerkzeuge, Schlittschuhe
  • Eigenschaften im Gebrauchzustand: Härtebereich von 55 HRC bis 58 HRC bei Messerklingen, rostfrei, pflegeleicht, einfach schärfbar
  • Eigenschaften im Lieferzustand: weichgeglüht
  • Verarbeitungshinweise: sehr gut maschinenbearbeitbar, weichgeglüht und gehärtet von Hand bearbeitbar, einfach zu polieren, bedingt schmiedbar, Härteanleitung siehe Datenblatt im Anhang
  • Eigenschaften in der Verwendung: vielseitig einsetzbarer Stahl, pflegeleicht, mittelmäßig schnitthaltig, leicht schärfbar, guter Kompromiß zwischen Flexibilität und Schneidleistung, nicht für extrem dünne Klingengeometrien geeignet
  • Tipps: die Wärmebehandlung sollte unbedingt mit Tiefkühlbehandlung durchgeführt werden, um den vollen Leistungsbereich des Stahls auszuschöpfen. Einfach schärfbar mit Wasser-/Ölsteinen, Keramik- und Diamantschärfern, Schneidenwinkel bis minimal 30° (abhängig von der restlichen Klingengeometrie und Verwendung / Handhabung, siehe Hinweise oben)
  • Pflege: abspülen (mit/ohne Reinigungsmittel) und abtrocknen reicht, Ölfilm nicht erforderlich

1.4125 - 440C

Der 1.4125 ist ein rostfreier Stahl, bei dessen Entwicklung Wert auf Härte und Korrosionsbeständig gelegt wurde. Zusätzlich zu dem recht hohen Kohlenstoff- und Chromgehalt wurde Molybdän zulegiert, um die Korrosionsbeständigkeit, speziell bei Lochfraß und nichtoxidierenden Säuren, zu erhöhen. Durch den hohen Anteil an Kohlenstoff ist diese Legierung bis 60 HRC härtbar.Allerdings wird bei höchstmöglicher Endhärte die Korrosionsbeständigkeit etwas verringert.

Verwendet wird der 1.4125 für alle Arten von Messern in der Lebensmittelindustrie, Teile von rostfreien Lagern, Zubehörteile in der Ölindustrie, Rußabscheider bei Dieselmotoren, Rasierklingen und chirurgische Instrumente. Bedingt durch seinen weiten Anlassbereich, kann dieser Stahl für Handmesser mit vielen unterschiedlichen Einsatzzwecken und Klingengeometrien eingesetzt werden. Für Handmesser mit hohen Schock- und Schlagbelastungen ist der 1.4125 nur bedingt geeignet und erfordert für diesen Einsatzzweck ein spezielles Anlassverfahren. Der dem 1.4125 entsprechende amerikanische AISI-Stahl ist der 440C. Allerdings ist auch in diesem Fall der höhere Toleranzbereich der AISI-Norm, analog zu den Beschreibungen des 1.4034 und den Hinweisen zu den Stählen, zu beachten.
  • Werkstoffnummer: 1.4125
  • AISI: 440 C
  • Kurzname: X105CrMo17
  • Herstellungsweise: schmelzmetallurgisch
  • Gebrauchsbereiche: Messerklingen, Schneidwerkzeuge, chirurgische Instrumente, korrosionsbeständige Bauteile, Messer und Bauteile in der Lebensmittelindustrie Eigenschaften im
  • Gebrauchzustand: Härtebereich von 55 HRC bis 58 HRC bei Messerklingen, rostfrei, pflegeleicht, gut schnitthaltig
  • Eigenschaften im Lieferzustand: weichgeglüht, Härte max. 285 HB
  • Verarbeitungshinweise: gut maschinenbearbeitbar, weichgeglüht und gehärtet von Hand bearbeitbar, sehr gut polierbar, bedingt schmiedbar, Härteanleitung siehe Datenblatt im Anhang
  • Eigenschaften in der Verwendung: vielseitig einsetzbarer Stahl, pflegeleicht, gut schnitthaltig, leicht schärfbar, nur bedingt für Messer mit Schockbelastungen geeignet
  • Tipps: die Wärmebehandlung sollte unbedingt mit Tiefkühlbehandlung durchgeführt werden, um den vollen Leistungsbereich des Stahls auszuschöpfen. Schärfbar mit Wasser-/Ölsteinen, Keramik- und Diamantschärfern Schneidenwinkel bis minimal 25° (abhängig von der restlichen Klingengeometrie und Verwendung / Handhabung, siehe Hinweise oben)
  • Pflege: abspülen (mit/ohne Reinigungsmittel) und abtrocknen reicht, Ölfilm nicht erforderlich

1.4528 - N690 - VG10 - 440MOD

1.4528 ist ein rostfreier, hochlegierter Stahl der für viele Messerarten und Schneidaufgaben in der Lebensmittelindustrie entwickelt wurde. Zu dem hohen Kohlenstoffgehalt wird Chrom, Molybdän, Vanadium und Kobalt zulegiert um hohe Härte bei gleichzeitiger Verschleißfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit zu gewährleisten. Das Element Kobalt ist dieser Legierung zwecks der besseren Bearbeitbarkeit und Warmfestigkeit zugefügt. Kobalt bildet keine Sonderkarbide aus und es werden dadurch keine höheren Stahlhärten erzielt. Jedoch wird durch das Kobalt bei höheren Temperaturen das Kornwachstum gehemmt, wodurch ein feines Stahlgefüge während Herstellung und Verarbeitung erhalten wird. Durch eine angepasste Wärmebehandlung kann der 1.4528 auf einen breiten Einsatzbereich abgestimmt werden. Der Stahl kann dabei auch auf eine bessere Zähigkeit eingestellt werden, wodurch aber gleichzeitig die Korrosionsbeständigkeit reduziert wird.

Der 1.4528 wird in der Lebensmittelindustrie für alle Arten von Messern, korrosionsbeständige Bauteile von Waagen, Lagern und Maschinen, sowie für chirurgische Instrumente und Bauteile von Kältemaschinen verwendet. Der Stahl wird auch als 440 MOD bezeichnet, da er entsprechend der Zusammensetzung des AISI 440 C legiert ist, aber zusätzlich noch Vanadium und Kobalt enthält. Der 1.4528 wird von verschiedenen Firmen mit jeweils eigenen Handelsnamen hergestellt, wie z.B. von der Firma Takefu mit dem Handelsnamen VG10 oder der Firma Böhler mit dem Handelsnamen N690.

  • Werkstoffnummer: 1.4528
  • AISI: ~ 440 MOD
  • Kurzname: X105CrCoMo18-2
  • Herstellungsweise: schmelzmetallurgisch
  • Gebrauchsbereiche: Messerklingen, Schneidwerkzeuge und korrosionsbeständige Bauteile in der Lebensmittelindustrie, chirurgische Instrumente
  • Eigenschaften im Gebrauchzustand: Härtebereich von 55 HRC bis 60 HRC bei Messerklingen, rostfrei, gut schnitthaltig, pflegeleicht Eigenschaften im Lieferzustand: weichgeglüht, max. 285 HB
  • Verarbeitungshinweise: gut maschinenbearbeitbar, weichgeglüht gut und gehärtet aufwändiger von Hand bearbeitbar, sehr gut polierbar, bedingt schmiedbar, Härteanleitung siehe Datenblatt im Anhang
  • Eigenschaften in der Verwendung: vielseitig einsetzbarer Stahl, pflegeleicht, gut schnitthaltig, leicht schärfbar
  • Tipps: die Wärmebehandlung sollte unbedingt mit Tiefkühlbehandlung durchgeführt werden, um den vollen Leistungsbereich des Stahls auszuschöpfen. Schärfbar mit Wasser-/Ölsteinen, Keramik- und Diamantschärfern, Schneidenwinkel bis minimal 25° (abhängig von der restlichen Klingengeometrie und Verwendung / Handhabung, siehe Hinweise oben)
  • Pflege: abspülen (mit/ohne Reinigungsmittel) und abtrocknen reicht, Ölfilm nicht erforderlich

1.5634 - 75Ni8

Dieser Stahl ist Kaltband vergütet
  • 43-45 HRC
  • Werkstoff gemäß Norm: DIN EN 10132-4
  • Oberflächenausführung: - weißpoliert - Rauigkeit: Ra=max.0,5μm - gut eingeölt
  • Kantenzustand: - arrondiert (rund) - beide Seiten
  • Toleranzen gemäß Norm: DIN EN 10140
  • Dickentoleranz: -0,035 / +0,035 mm
  • Breitentoleranz: -0,25 / +0,25 mm
  • Hohlform: max. 0,15% der Bandbreite
  • Seitengeradheit: max. 0,25mm/m

Becut

Becut ist ein hochlegierter, martensitischer Stahl, der ebenso wie der SB1 auf Basis der Werkstoffnummer 1.4153 entwickelt und patentiert wurde. Der Becut wurde als korrosionsbeständiger, insbesondere gegen Lochfraßanfälligkeit, und widerstandsfähiger Stahl mit guterZähigkeit und Verschleißfestigkeit für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie entwickelt. Verwendet wird Becut für Bauteile und Messerklingen die lebensmittelecht, rostfrei und schneidhaltig sein müssen. Die Zusammensetzung der Legierung enstpricht im wesentlichen dem 1.4153, jedoch wurde der Molybdän-Gehalt deutlich erhöht, der Vanadium-Gehalt verringert, sowie Niob hinzugefügt. Durch diese Veränderungen ist das Stahlgefüge gegenüber der Originallegierung besser an den Einsatzzweck angepasst, unterscheidet sich aber dennoch im Gefüge und in Details vom SB1.

Im Messerbau eignet sich Becut für stabile und robuste Klingen, die harte und stabile Karbide bei gleichzeitiger Zähigkeit und Verschleißfestigkeit erfordern. Bei Bearbeitbarkeit und Wärmebehandlung verhält sich der Becut analog zum SB1, ist also ungehärtet problemlos, wärmebehandelt allerdings aufwändig zu bearbeiten.

  • Bezeichnung: Becut
  • Herstellungsweise: schmelzmetallurgisch
  • Gebrauchsbereiche: Messerklingen, Schneidwerkzeuge und korrosionsbeständige Bauteile in der Lebensmittelindustrie
  • Eigenschaften im Gebrauchzustand: Härtebereich von 56 HRC bis 60 HRC bei Messerklingen, rostfrei, gut schnitthaltig und pflegeleicht, verschleißfest
  • Eigenschaften im Lieferzustand: weichgeglüht, max.
  • Verarbeitungshinweise: gut maschinenbearbeitbar, ungehärtet gut von Hand zu bearbeiten, gehärtet schwer von Hand berarbeitbar und aufwändig zu polieren, bedingt schmiedbar, Härteanleitung siehe Datenblatt im Anhang
  • Eigenschaften in der Verwendung: gut schnitthaltig, pflegeleicht, gegenüber Kohlenstoffstählen etwas erhöhter Aufwand beim Schärfen, nicht für extrem dünne Klingengeometrien geeignet
  • Tipps: die Wärmebehandlung sollte unbedingt mit Tiefkühlbehandlung durchgeführt werden, um den vollen Leistungsbereich des Stahls auszuschöpfen. schärfbar mit Wasser-/Ölsteinen, Keramik- und Diamantschärfern Schneidenwinkel bis minimal 25° (abhängig von der restlichen Klingengeometrie und Verwendung / Handhabung, siehe Hinweise oben)
  • Pflege: abspülen (mit/ohne Reinigungsmittel) und abtrocknen reicht, Ölfilm nicht erforderlich

RWL 34

RWL 34 ist ein pulvermetallurgisch hergestellter, hochlegierter Stahl, der speziell für Messerklingen von der Fa. Damasteel AB in Schweden hergestellt wird. Die Zusammensetzung der Legierungselemte basiert auf der Legierung des ATS 34, wobei der RWL 34 zusätzlich noch Vanadium enthält, und durch die Herstellungsweise ein feines Materialgefüge aufweist. Die Herstellung von RWL 34 und die Verwendung in Damaststahl ist aus den Beschreibungen zum Damastastahl - Rostfrei / Damasteel zu entnehmen.

Als ein reiner Klingenstahl ist der RWL 34 ein rostfreier, hochlegierter Monostahl, der gut bearbeitbar ist und für einen breiten Härtebereich wärmebehandelt werden kann. Materialhärten bis 64 HRC sind möglich, was sich dann allerdings negativ auf Flexibilität, Zähigkeit und Rostbeständigkeit auswirkt. Handmesser mit solchen Härten sind sehr empfindlich und nur bedingt für die Anwendungspraxis zu empfehlen. Zudem wird durch die hohen Anlasstemperaturen die Korrosionsbeständigkeit reduziert, wodurch die Klingen nicht im Lebensmittelbereich eingesetzt werden sollten.

  • Bezeichnung: RWL 34
  • Herstellungsweise: pulvermetallurgisch
  • Gebrauchsbereiche: Messerklingen, Schneidwerkzeuge
  • Eigenschaften im Gebrauchzustand: Härtebereich von 59 HRC bis 64 HRC bei Messerklingen (siehe Beschreibung), rostfrei, gut schnitthaltig, verschleißfest, pflegeleicht
  • Eigenschaften im Lieferzustand: weichgeglüht, Härte max. 300 HV
  • Verarbeitungshinweise: gut maschinenbearbeitbar, von Hand bearbeitbar, gut polierbar, bedingt schmiedbar, Härteanleitung siehe Datenblatt im Anhang
  • Eigenschaften in der Verwendung: gut schnitthaltig, gut schärfbar, pflegeleicht
  • Tipps: die Wärmebehandlung sollte unbedingt mit Tiefkühlbehandlung durchgeführt werden, um den vollen Leistungsbereich des Stahls auszuschöpfen. schärfbar mit Wasser-/Ölsteinen, Keramik- und Diamantschärfern Schneidenwinkel bis minimal 30° (abhängig von der restlichen Klingengeometrie und Verwendung / Handhabung, siehe Hinweise oben)
  • Pflege: abspülen (mit/ohne Reinigungsmittel) und abtrocknen reicht, Ölfilm nicht erforderlich

SB1+ - 1.4197

Der nachfolger von SB1 ist ein in Deutschland entwickelter und patentierter, martensitischer Stahl, der speziell für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie hergestellt wird. Die Werkstoffnummer lautet 1.4197 . SB1+ ist eine Sonderlegierung mit Niob-Zusatz, die weltweit kein Äquivalent besitzt. Durch diese Zusammensetzung wird der Stahl für Messer und Bauteile verwendet, die lebensmittelecht, rostfrei, schneidhaltig und verschleißfest sein müssen.

Der Stahl zeichnet sich durch eine noch höhere Korrosionsbeständigkeit wie der "alte" Sb1 aus. Daher sind aus SB1+ dünne und schneidfähige Geometrien mit hoher Härte bei handgeführten Messern und Maschinenmessern möglich, ohne die Gefährdung der Schneidkante durch Ausbrüche und andere Schwachstellen, wie sie bei anderen rostfreien Stählen mit hoher Härteeinstellung auftreten können. Zum Beispiel der Einsatz bei Kuttermessern erfordert eine hohe Kerbschlagzähigkeit und langanhaltende Schärfe, sowie ein geringer Pflege- und Reinigungsaufwand um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Andererseits kann der SB1+ auch problemlos für dicke und robuste Klingengeometrien mit Schockbelastungen, wie sie z.B. bei Äxten und Beilen entstehen, ebenso für sehr lange Klingen, wie z.B. Macheten, eingesetzt werden, ohne Abstriche bei den genannten Eigenschaften zu machen.

Durch die ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit des SB1+ sind Klingen daraus sehr pflegeleicht und vereinfachen auf diese Weise die Handhabung in der Praxis. SB1+ ist bestens geeignet für Messer die in feuchter Umgebung, evtl. zusammen mit aggresiven Reinigungsmitteln, verwendet und erst nach dem Einsatz gereinigt und getrocknet werden. So z.B. für Kochmesser, Jagdmesser, Outdoormesser und Arbeitsmesser bei Tauchern, Rettungs- und Einsatzkräften.

Aufgrund dieser Korrosionsbeständigkeit eignet sich SB1+ sehr gut für zusätzliche Oberflächenbehandlungen an fertigen Klingen, wie z.B. strahlen und trowalisieren. Trotz der Vergrößerung der Oberfläche (siehe oben genannte Hinweise zu den Stählen) ist es durch die Widerstandsfähigkeit des Stahls möglich, die Bearbeitung kräftiger und somit auch "tiefer" durchzuführen. Dadurch wird die Beständigkeit der Oberfläche im Gebrauch wesentlich erhöht und langlebiger.

Die erreichbare Endschärfe ist vergleichbar mit der von Kohlenstoffstählen. Nur ist zu beachten, daß der SB1+ wesentlich widerstandsfähiger und verschleißfester ist und zum Schärfen entsprechend geeignete Schleifmittel eingesetzt werden. Beim Einsatz von Schleifsteinen sollten diese für harte und verschleißfeste Stähle geeignet sein. Gut tauglich sind auch keramische und diamantbasierte Schleifmedien in entsprechenden Körnungen. Das homogene Gefüge des Stahls eignet sich für einen Feinabzug der Schneide mit feinsten Körnungen, auch mit Natursteinen wie dem belgischen Brocken und mit Schleifpaste beschichteten Abziehriemen. Im Gegensatz zum SB1 zeichnet sich SB1+ durch eine wesentlich verbesserte polierfähigkeit aus.

Anmerkung 
Der SB1+ mit der Werkstoffnummer 1.4197 von Lohmann darf nicht mit der Werkstoffnummer 1.4197 anderer Hersteller gleichgesetzt und verwechselt werden, da diese teils stark unterschiedlich legiert sind.

  • Bezeichnung: SB1+
  • Werkstoffnummer: 1.4197
  • Herstellungsweise: schmelzmetallurgisch
  • Gebrauchsbereiche: Messerklingen, Schneidwerkzeuge
  • Eigenschaften im Gebrauchzustand: Härtebereich bis 62 HRC bei Messerklingen, rostfrei, sehr gut schnitthaltig und verschleißfest, pflegeleicht
  • Eigenschaften im Lieferzustand: weichgeglüht, gewalzte Bleche
  • Verarbeitungshinweise: gut maschinenbearbeitbar, ungehärtet gut von Hand zu bearbeiten, gehärtet schwer von Hand berarbeitbar, bedingt schmiedbar, Härteanleitung siehe Datenblatt im Anhang
  • Eigenschaften in der Verwendung: sehr schnitthaltig, pflegeleicht, dünne Klingengeometrien mit hoher Schneidleistung möglich, erreichbare Schärfe entspricht Kohlenstoffstählen bei etwas erhöhtem Aufwand beim Schärfen
  • Tipps: die Wärmebehandlung sollte unbedingt mit Tiefkühlbehandlung durchgeführt werden, um den vollen Leistungsbereich des Stahls auszuschöpfen. Schärfbar mit Wasser-/Ölsteinen, vorzugsweise mit Keramik- und Diamantschärfern Schneidenwinkel bis minimal 15° (abhängig von der restlichen Klingengeometrie und Verwendung / Handhabung, siehe Hinweise oben)
  • Pflege: abspülen (mit/ohne Reinigungsmittel) und abtrocknen reicht, Ölfilm nicht erforderlich


SB1 - Niolox

Der SB1 ist ein in Deutschland entwickelter und patentierter, martensitischer Stahl, der speziell für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie hergestellt wird. Die Werkstoffnummer lautet 1.4153.03 und ist auch unter dem Handelsnamen Niolox bekannt. SB1 ist eine Sonderlegierung mit Niob-Zusatz, die weltweit kein Äquivalent besitzt. Durch diese Zusammensetzung wird der Stahl für Messer und Bauteile verwendet, die lebensmittelecht, rostfrei, schneidhaltig und verschleißfest sein müssen.

Der Stahl zeichnet sich durch höchste Korrosionsbeständigkeit und Widerstandsfähigkeit bei hoher Endhärte und gleichzeitiger Zähigkeit und Flexibilität aus. Daher sind aus SB1 dünne und schneidfähige Geometrien mit hoher Härte bei handgeführten Messern und Maschinenmessern möglich, ohne die Gefährdung der Schneidkante durch Ausbrüche und andere Schwachstellen, wie sie bei anderen rostfreien Stählen mit hoher Härteeinstellung auftreten können. Zum Beispiel der Einsatz bei Kuttermessern erfordert eine hohe Kerbschlagzähigkeit und langanhaltende Schärfe, sowie ein geringer Pflege- und Reinigungsaufwand um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Andererseits kann der SB1 auch problemlos für dicke und robuste Klingengeometrien mit Schockbelastungen, wie sie z.B. bei Äxten und Beilen entstehen, ebenso für sehr lange Klingen, wie z.B. Macheten, eingesetzt werden, ohne Abstriche bei den genannten Eigenschaften zu machen.

Durch die ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit des SB1 sind Klingen daraus sehr pflegeleicht und vereinfachen auf diese Weise die Handhabung in der Praxis. SB1 ist bestens geeignet für Messer die in feuchter Umgebung, evtl. zusammen mit aggresiven Reinigungsmitteln, verwendet und erst nach dem Einsatz gereinigt und getrocknet werden. So z.B. für Kochmesser, Jagdmesser, Outdoormesser und Arbeitsmesser bei Tauchern, Rettungs- und Einsatzkräften.

Aufgrund dieser Korrosionsbeständigkeit eignet sich SB1 sehr gut für zusätzliche Oberflächenbehandlungen an fertigen Klingen, wie z.B. strahlen und trowalisieren. Trotz der Vergrößerung der Oberfläche (siehe oben genannte Hinweise zu den Stählen) ist es durch die Widerstandsfähigkeit des Stahls möglich, die Bearbeitung kräftiger und somit auch "tiefer" durchzuführen. Dadurch wird die Beständigkeit der Oberfläche im Gebrauch wesentlich erhöht und langlebiger.

Die erreichbare Endschärfe ist vergleichbar mit der von Kohlenstoffstählen. Nur ist zu beachten, daß der SB1 wesentlich widerstandsfähiger und verschleißfester ist und zum Schärfen entsprechend geeignete Schleifmittel eingesetzt werden. Beim Einsatz von Schleifsteinen sollten diese für harte und verschleißfeste Stähle geeignet sein. Gut tauglich sind auch keramische und diamantbasierte Schleifmedien in entsprechenden Körnungen. Das homogene Gefüge des Stahls eignet sich für einen Feinabzug der Schneide mit feinsten Körnungen, auch mit Natursteinen wie dem belgischen Brocken und mit Schleifpaste beschichteten Abziehriemen.

Anmerkung 
Der SB1 mit der Werkstoffnummer 1.4153.03 darf nicht mit der Werkstoffnummer 1.4153 gleichgesetzt und verwechselt werden.Er ist zwar auf Basis des 1.4153 entwickelt worden, wurde aber durch den Niob Zusatz weiter optimiert und besitzt ein wesentlich feineres Stahlgefüge und bessere Eigenschaften bei Endhärte, Widerstansfähigkeit, Verschleißfestigkeit und Zähigkeit.

  • Bezeichnung: SB1
  • Werkstoffnummer: 1.4153.03
  • sonstige Bezeichnungen: Niolox
  • Herstellungsweise: schmelzmetallurgisch
  • Gebrauchsbereiche: Messerklingen, Schneidwerkzeuge
  • Eigenschaften im Gebrauchzustand: Härtebereich bis 62 HRC bei Messerklingen, rostfrei, sehr gut schnitthaltig und verschleißfest, pflegeleicht
  • Eigenschaften im Lieferzustand: weichgeglüht, gewalzte Bleche
  • Verarbeitungshinweise: gut maschinenbearbeitbar, ungehärtet gut von Hand zu bearbeiten, gehärtet schwer von Hand berarbeitbar und aufwändig zu polieren, bedingt schmiedbar, Härteanleitung siehe Datenblatt im Anhang
  • Eigenschaften in der Verwendung: sehr schnitthaltig, pflegeleicht, dünne Klingengeometrien mit hoher Schneidleistung möglich, erreichbare Schärfe entspricht Kohlenstoffstählen bei etwas erhöhtem Aufwand beim Schärfen
  • Tipps: die Wärmebehandlung sollte unbedingt mit Tiefkühlbehandlung durchgeführt werden, um den vollen Leistungsbereich des Stahls auszuschöpfen. Schärfbar mit Wasser-/Ölsteinen, vorzugsweise mit Keramik- und Diamantschärfern Schneidenwinkel bis minimal 15° (abhängig von der restlichen Klingengeometrie und Verwendung / Handhabung, siehe Hinweise oben)
  • Pflege: abspülen (mit/ohne Reinigungsmittel) und abtrocknen reicht, Ölfilm nicht erforderlich

SchanzSchneider Damast - Rostfrei

Ein klassisch, also mittels Schweißverbundverfahren, hergestellter Damast aus rostfreien Stählen zu schmieden galt lange Zeit als unmöglich, da die hochlegierten, chromhaltigen Werkzeugstähle eigentlich nicht miteinander verschweißbar sind. Die hohen und genauen Materialtemperaturen die zur Verarbeitung notwendig sind und der zwangsläufige Sauerstoffkontakt beim Schmieden mit Handhammer oder Maschinen verhinderten eine Feuerschweißung entsprechend einem Damast aus normalen Kohlenstoff- und Werkzeugstählen.

Aber im Jahr 1982 präsentierte Friedrich "Fritz" Schneider einen Damast, den er nach einem selbst entwickelten Verfahren aus rostfreien Werkzeugstählen verschweißt hatte. Erstmals war ein Damast aus rostfreien und leistungsfähigen Stählen für Messerklingen mit hohem Gebrauchwert und ansprechender Optik verfügbar. Obwohl damit die grundlegende Vorgehensweise durch Fritz Schneider entwickelt und bekannt wurde, waren erst später einzelne Schmiede mit hohem Aufwand und auch mit abweichenden Arbeitsweisen ebenfalls in der Lage einen rostfreien Damast herzustellen. Die Eigenschaften des rostfreien Damaststahls sind so überzeugend, daß sogar Verfahren zur pulvermetallurgischen Herstellung von Damast entwickelt wurden.

Im Jahr 2014 übergab Fritz Schneider die Produktion und das gesammelte Wissen des rostfreien Damaststahls an Jürgen Schanz. Durch die Übernahme ist die Weiterführung der Herstellung mit der bekannten Qualität und Sorgfalt gewährleistet. Zudem steht Fritz Schneider mit seiner langjährigen Erfahrung weiterhin als Berater zur Seite. Die Produktion von Schanz Schneider Damast wird hauptsächlich zur Eigenproduktion von Messern, Schwertern, Säbeln etc. verwendet, daher ist der Damast herstellungsabhängig nicht ständig in allen Dimensionen und Mustern verfügbar. Die lieferbaren Damaststücke, verfügbare rohe oder fertige Klingen werden gerne auf Anfrage mitgeteilt und sind auch im Internetshop ersichtlich. Die eigene Herstellung ermöglicht es, Sonderanfertigungen nach Kundenwunsch anzufertigen. Ein Angebot mit den jeweiligen Details zu Mustersteuerung, Maßen und Mengen ist im direkten Kontakt anzufragen und zu bestimmen.

  • Bezeichnung: Schanz Schneider Damast
  • Herstellungsweise:  schmelzmetallurgisch
  • Damastverbund: feuerverschweißt
  • Mustersteuerung: geschmiedet, feuerverschweißt
  • Gebrauchsbereiche: Messerklingen, Beschlagteile, Zubehör, Schmuck
  • Eigenschaften im Gebrauchzustand: Härtebereich bis 61 HRC bei Messerklingen, rostfrei, gut schnitthaltig, verschleißfest, pflegeleicht
  • Eigenschaften im Lieferzustand: weichgeglüht
  • Verarbeitungshinweise: gut maschinenbearbeitbar, gut von Hand zu bearbeiten, gut zu polieren und ätzen, Härteanleitung siehe Datenblatt im Anhang
  • Eigenschaften in der Verwendung: gut schärfbar, gut schnitthaltig, pflegeleicht, gut polier- und nachätzbar.

Stahl Damasteel - Rostfrei

Damasteel® ist ein pulvermetallurgisch hergestellter Stahl, der 1996 von der Fa. Damasteel AB in Schweden patentiert wurde. Im Gegensatz zum klassischen Damastaufbau, bei dem verschiedene Lagen Stahl miteinander feuerverschweißt werden, wird beim Damasteel® die Struktur erzeugt, indem zwei pulverisierte Stähle mittels einer Füllanlage in genau festgelegten Lagen in einen Metallzylinder verfüllt werden. Dieser Metallzylinder wird im Vakuum luftdicht verschweißt und bei 1150°C mit einem Druck von 1000atm isostatisch verpresst. Dadurch ensteht ein Block mit einem Gewicht von 1,5to, der aus fehlerfrei verschweißten Stahllagen ohne Porositäten besteht. In der Füllanlage wird geregelt, ob ein Standard-Lagenmuster oder ein spezielles Mosaikmuster erzeugt wird.

Die weitere Verarbeitung des Damasteel® durch teilen, tordieren, Musterprägung mit flachschleifen, einschneiden oder einkerben mit flachschmieden entspricht der Verarbeitung des klassischen Damastes. Durch die pulvermetallurgische Herstellung können Stahlsorten verwendet werden, die sich zwar optimal hinsichtlich Einsatzzweck, Temperaturverhalten, Diffussionsverhalten, Verarbeitbarkeit und Optik ergänzen, aber sich mit normalen Mitteln nicht oder nur sehr schlecht miteinander verschweißen lassen. Das Standardsortiment der Fa. Damasteel umfasst vier Typen Damasteel® mit unterschiedlichen Einsatzgebieten und Eigenschaften, sowie einen Monostahl für Messer.

Lagermäßig erhältlich sind:

Austenitischer, rostfreier Damasteel®
Verwendbar für: Eßbestecke, Armbanduhren, Schmuck, Baubeschläge für innen und Außen, Schiffs- und Gartenzubehör
Eigenschaften: nicht härtbar, nichtmagnetisch, sehr gute Rostbeständigkeit

Martensitischer, rostfreier Damasteel®
Verwendbar für: Messerklingen, Besteckmesser, Schneidwerkzeuge
Eigenschaften: härtbar bis 60 HRC, rostfrei in gehärtetem Zustand, sehr gute Schnitthaltigkeit, magnetisch

Härtbarer, rostfreier Damasteel® für Läufe
Verwendbar für: Läufe und Teile für Jagdwaffen, Pistolenteile, Besteckmesser
Eigenschaften: härtbar bis 50 HRC, sehr gute Widerstandsfähigkeit / Zähigkeit, sehr gut maschinenbearbeitbar, gute Rostbeständigkeit

Niedrig legierter, zäher Damasteel®
Verwendbar für: Läufe und Teile für Jagdwaffen, zum brünieren und bläuen, Messerklingen, Äxte, Schneidwerkzeuge
Eigenschaften: härtbar bis 55 HRC, sehr gute Widerstandsfähigkeit / Zähigkeit, sehr gut schmiedbar und schweißbar

Martensitischer, rostfreier Messerstahl - RWL 34
Verwendbar für: Messerklingen
Eigenschaften: härtbar bis 62 HRC, rostfrei in gehärtetem Zustand

VG10 Laminat

Laminat VG10 ist ein rostfreier Laminatstahl und wird von der Firma Takefu Special Steel Co. LTD. in Japan hergestellt. Die mittige Schneidlage besteht aus pulvermetallurgisch erzeugtem VG10-Stahl. Beidseits der Mittellage sind jeweils 33 parallele Lagen Edelstahl mit einer zusätzlichen Verbindungslage zum VG10 aufgeschweißt. Die 33 seitlichen Lagen bestehen aus 17 Lagen weicherem und 16 Lagen härterem Edelstahl. So entsteht ein Laminatstahl mit insgesamt 69 Lagen, der beim ätzen der fertigen Klinge das typische Lagenmuster zeigt. Der Aufbau des fertigen Laminatstahls entpricht dem Aufbau eines klassischen Damastpakets nach dem ersten feuerverschweißen. Die Legierungsbestandteile der VG10-Schneidlage entsprechen dem Stahl mit der Werkstoffnummer 1.4528, während die Seitenlagen aus Edelstahl ihre Eigenschaften, wie Härte und Elastizität, nicht durch die Wärmebehandlung verändern.

Aufgrund der mittigen Schneidlage ist Laminat VG10 nur für beidseitig geschliffene Klingen geeignet, da sich die Schneide bei einem Keilschliff nicht in der Mitte des Materials befindet und bei einem stark asymetrischen Schliff entweder die Seitenlagen teilweise oder komplett entfernt werden. Auch kann sich bei einem asymmetrischen Schliff die Position der Schneide eventuell nicht auf der VG-10-Lage befinden. Ebenfalls ist zu beachten, daß durch die Art des Schliffs die Ansicht des Lagenmusters sehr gut gesteuert und betont werden kann. Allerdings sind auch mögliche Schleiffehler und ungenaues arbeiten anhand der parallelen Lagen gut zu erkennen.

  • Bezeichnung: Laminat VG10
  • Herstellungsweise: VG10-Stahl schmelmetallurigisch, Seitenlagen schmelzmetallurgisch, Lagenweise verschweißt
  • Gebrauchsbereiche: Messerklingen, Schmuck
  • Eigenschaften im Gebrauchzustand: VG10 härtbar bis 60 HRC bei Messerklingen, rostfrei, gut schnitthaltig, pflegeleicht
  • Eigenschaften im Lieferzustand: weichgeglüht, Härte max. 95 HRB
  • Verarbeitungshinweise: gut maschinenbearbeitbar, gut von Hand zu bearbeiten, einfach zu ätzen, Härteanleitung siehe Datenblatt im Anhang
  • Eigenschaften in der Verwendung: gut schärfbar, gut schnitthaltig, pflegeleicht, sehr gut polierbar
  • Tipps: die Wärmebehandlung sollte unbedingt mit Tiefkühlbehandlung durchgeführt werden, um den vollen Leistungsbereich des Stahls auszuschöpfen, schärfbar mit Wasser-/Ölsteinen, Keramik- und Diamantschärfern Schneidenwinkel bis minimal 25° (abhängig von der restlichen Klingengeometrie und Verwendung / Handhabung, siehe Hinweise oben)
  • Pflege: abspülen (mit/ohne Reinigungsmittel) und abtrocknen reicht, Ölfilm nicht erforderlich, einfaches nachpolieren zur Betonung des Lagenmusters (abhängig von der Ätztiefe möglich)